Die Fans von World of Warcraft schreien, denn der coolste Raid ist nun der schlimmste Dungeon. Karazhan tut weh. Richtig weh.

Die aktuelle Saison in World of Warcraft brachte viel Abwechslung, aber auch eine ganze Reihe an Problemen. Vor allem eine der einstmals beliebtesten Raids ist nun ein Dungeon, den viele nur noch vermeiden wollen. Der alte Turm des Wächters Medivh ist so hart, dass ganze Horden (und Allianzen) von „Mythisch+“-Veteranen ihn einfach vermeiden.

Um welchen Dungeon geht’s? Die Rede ist von Karazhan. Das war in „The Burning Crusade“ ein Raid, wurde aber später in „Legion“ mit einem Remake in einen „Mega-Dungeon“ überarbeitet, der später in zwei kleinere Instanzen aufgeteilt wurde.

Jetzt, in Saison 4, sind die beiden Dungeons zurück und locken mit starken Items als Belohnung, aber auch einer Menge Frust. Denn sowohl das „untere Karazhan“ als auch das „obere Karazhan“ sorgen für Probleme und stellen viele Gruppen vor unüberwindbare Hindernisse.

Zahlen belegen das Problem: Im Subreddit von WoW hat die Community einen Blick auf die Statistik geworfen und die Zahl der pünktlich abgeschlossenen Dungeons auf „+15 oder höher“ in dieser Woche aufgelistet, die wiederum auf den Angaben von raider.io basieren:

Dungeon-Name Abschluss min. M+15 (US)
Unteres Karazhan 3.646
Oberes Karazhan 11.266
eiserne Docks 16.201
Grimmgleisdepot 16.617
Mechagon: Werkstatt 17.171
Tazavesh: Soleahs Schachzug 20.255
Tazavesh: Straßen 21.240
Mechagon: Schrottplatz 24.291

Während „Schrottplatz“ und „Tazavesh: Straßen“ extrem oft abgeschlossen wurden, sinkt die Anzahl der erfolgreichen Dungeons drastisch im oberen und noch krasser im unteren Karazhan. Knapp unter 2.000 erfolgreiche Runs gab es in den vergangenen Tagen auf den amerikanischen Realms.

Das „Untere Karazhan“ ist damit der härteste Dungeon, den kaum Gruppen auf hoher Schwierigkeit innerhalb des Zeitlimits abschließen können, aber auch die „obere“ Variante ist unbeliebt.

Karazhan sorgt für Chaos – und Angst vor dem Dungeon.

Bei den Zahlen muss man allerdings bedenken, dass die Community-Reaktion mit hineinspielt. Nachdem das untere Karazhan erstmal einen schlechten Ruf hat, versuchen weniger Gruppen diesen Dungeon überhaupt. Das wiederum verstärkt den Effekt nur noch, dass kaum eine Gruppe den Schlüsselstein dort abschließt – es ist ein Teufelskreis.

Was macht Karazhan so schwer? Das sind eine ganze Reihe von Problemen, die in Karazhan zusammenkommen:

  • Bosse und Mechaniken sind zu schwer. Es gibt extrem viele „Oneshot“-Mechaniken, bei denen ein einziger Fehler die Gruppe sofort scheitern lässt.
  • Es gibt viele Trash-Feinde, die ebenfalls verheerende Fähigkeikten haben.
  • Manche Bodeneffekte (etwa beim Kurator) haben einen viel kleineren Zielkreis, als der tatsächliche Effekt danach auf dem Boden hat.
  • Neue Zauber-Effekte aus aktuellen Erweiterungen machen es schwierig, die kleinen Effekte der Feinde zu erkennen, die aber hohen Schaden anrichten.
  • Affixe wie “Explosiv” sorgen für Probleme. Denn viele zusätzliche Feinde beschwören so viele Explosionen, dass man kaum noch nachkommt, diese zu beseitigen.

Das sagt die Community: Die Wahrnehmung von Karazhan ist der Community ist verheerend. Für viele Gruppen ist ein Schlüsselstein über der Schwierigkeit +10 in Karazhan ein Alarmsignal, das zum sofortigen Abbruch führt. Aktuell werden Karazhan-Schlüsselsteine als „Zeitverschwendung“ angesehen. Hier einige Meinungen aus dem WoW-Subreddit zu diesem Thema:

  • „Ich hab keine Ahnung, was zur Hölle auf dem PTR passiert ist, aber das untere Karazhan hat es irgendwie geschafft, absolut overtuned durchzukommen.“
  • „Mein Schlüsselstein für das Untere Karazhan ist quasi Müll. Wir können es einfach nicht schaffen. Das ist +15. Ich spiele in Europa und wir haben Westfall-Story [als Theater-Event]. Das ist sehr deutlich viel zu schwer und die einzige Barriere. Ehrlich, die ganzen Theater-Bosse sind schrecklich.“
  • „Saison 4 hat mich begreifen lassen, dass WoW dringend eine Überarbeitung seiner Zauber-Effekte benötigt. Es passiert so viel Mist, den man nur extrem schwer sehen kann. Bring dann noch Fähigkeiten wie den Speer von Bastion hinein und es ist buchstäblich unmöglich, das negative Zeug manchmal zu sehen.“

Es scheint ganz so, als könnten nur drastische Nerfs die Dungeons noch in der Wahrnehmung der Community retten.

Was denkt ihr über die aktuelle „Mythisch+“-Saison und Karazhan? Ist der Dungeon einfach nur die Hölle oder gar nicht so schlimm, wie alle meinen?

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