Der YouTuber Brandon Tan dürfte zahlreichen Spielern von Pokémon GO ein Begriff sein, für viele gilt er sogar als der beste Trainer der Welt. Nun hat er die Grenze für Erfahrungspunkte erreicht. Das sorgte aber für einen seltsamen Bug.
Wer ist das überhaupt? BrandonTan91 ist ein Pokémon-GO-Spieler und YouTuber. Zahlreiche Spieler sehen in ihm den besten Trainer der Welt. Er hat als erster Spieler die Marke von einer Milliarde Erfahrungspunkte überschritten und ist unter anderem dafür bekannt, rund 50 Raids am Tag abzuschließen.
Dabei ist er allerdings auch nicht unumstritten. So bot Brandon 2018 einen Fangservice an, bei dem ihm andere Spieler ihre Accountdaten zusandten, damit er ihnen gegen eine Bezahlung bestimmte Pokémon fing. Außerdem gab er offen zu, mehrere Accounts zu besitzen, was gegen die Regeln von Entwickler Niantic verstößt. Zwischenzeitlich war er sogar gebannt.
Nun hat er als erster Spieler wohl die Grenze für die maximalen Erfahrungspunkte erreicht. Das Ergebnis war jedoch ein anderes, als Brandon erwartet hatte. Beim Erreichen der Grenze trat ein Fehler auf, der ihn ziemlich verwirrt zurückließ, wie er in seinem Video schreibt: „Ich habe Pokémon GO kaputt gemacht“.
Plötzlich mit über 2 Milliarden EP im Minus
Was ist da passiert? Wie er in seinem Video angibt, hat Brandon vor Kurzem das EP-Cap von rund 2,1 Milliarden Erfahrungspunkten erreicht. Genauer gesagt: bei 2.147.483.647 EP.
Woher weiß man, dass es sich dabei um die Grenze handelt? Eine offizielle Zahl von Niantic gibt es dazu nicht. Doch seit er die Grenze erreicht hat, steht sein EP-Konto plötzlich im Minus. Und zwar bei minus rund 2,1 Milliarden EP. Jedes Mal, wenn er jetzt eine Aktivität abschließt, die EP einbringt, verringert sich das Minus um die entsprechende Zahl.
Mit anderen Worten: Um jetzt erneut an das EP-Maximum zu kommen, müsste er über 4 Milliarden Erfahrungspunkte sammeln. Um an das jetzige Cap zu kommen, hat er knappe 5 Jahre gebraucht.
Wie konnte dieser Fehler auftreten? Wie Brandon Tan in seinem Video zeigt, ist die Zahl 2.147.483.647 tatsächlich kein Zufall. Denn Entwickler Niantic hat offenbar einen 32-Bit-Integer in Pokémon GO eingebaut, der bestimmte Werte zählt, wie beispielsweise Erfahrungspunkte.
Solche Integer werden in vielen Spielen und anderen Programmen angewendet. Doch die höchste Zahl, die so ein 32-Bit-Integer eben erfassen kann, ist 2.147.483.647. In Pokémon GO hat das Erreichen dieses Wertes wohl nun zu diesem Fehler geführt.
Ein Integer ist grob gesagt ein Datentyp in der Informatik, der eine bestimmte Zahl anzeigen kann. Das Maximum ist dabei 2(n-1)-1. In einem 32-Bit-System entspricht das also 231-1 – oder 2.147.483.647. In der Informatik startet die Zählung bei der 0, nicht bei der 1, weswegen 1 abgezogen wird.
YouTube trieb 2014 Späße mit 32-Bit-Integer
Was ist da passiert? Vielen von euch dürfte der damalige, koreanische Hit „Gangnam Style“ von Psy in Erinnerung geblieben sein. Dieses Video ließ 2014 bei einer Viewer-Zahl von 2.147.483.647 den Zähler von YouTube durchdrehen.
Deshalb musste YouTube angeblich den 32-Bit-Integer des damaligen Systems mit einem 64-Bit-Integer austauschen, der Zahlen bis zu einem Wert von 9.223.372.036.854.775.808 erfassen kann.
Hinterher stellte sich aber heraus, dass es sich lediglich um ein bewusst platziertes Easter Egg von YouTube handelte. Diese haben den Integer bereits Monate zuvor von 32 Bit auf 64 angepasst (via variety.com). Vielleicht kann Entwickler Niantic mit einem ähnlichen Upgrade das Problem lösen.
Was haltet ihr von der Geschichte? Schreibt eure Meinung gerne in die Kommentare.
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