Mit dieser Sonntagsfrage möchte die Redaktion von euch erfahren, wie, wann und wo ihr euch neue PC-Spiele kauft. Auf welche Stores und Launcher greift ihr zurück, wie wird mit Exklusivität umgegangen und welche Rolle spielen Rabattaktionen, Gratisspiele und Key-Reseller? Kommentare sind wie immer ausdrücklich erwünscht.

Rabattaktionen, Exklusivspiele und endende Exklusivität

In der vergangenen Woche waren auch in der Welt der Videospiele Angebote, Rabatte und Schnäppchen allgegenwärtig: Der Black Friday sorgte in zahlreichen Launchern und Stores für fallende Preise. Beispiele liefern etwa die bereits am Dienstagabend angelaufene jährliche Herbstaktion auf Steam, darauffolgende Black-Friday-Angebote auf GOG oder aber das neueste Gratisspiel im Epic Games Store. Eben jener Epic Games Store war aber auch noch aus einem weiteren Grund in den Schlagzeilen: Ubisofts Partnerschaft mit Epic Games ist offenbar ausgelaufen.

Epic Games lehnt sich gegen Valve auf

Bereits knapp vier Jahre ist es her, dass der Fortnite-Entwickler mit einem eigenen Store den Versuch begann, Valves Beinahe-Monopol auf den digitalen Vertrieb von PC-Spielen aufzubrechen. Von Anfang an waren eine höhere Provision für Spieleentwickler ein Lockmittel auf der Seite der Anbieter, während Kunden mit Gratis- und Exklusivspielen auf die neue Plattform gebracht werden sollten. Zu diesem Zweck war Epic Games bereit, den neuen Store jährlich mit bis zu 181 Millionen US-Dollar an größtenteils mit Fortnite: Battle Royale erwirtschafteten Einnahmen querzufinanzieren, wie im April aus dem Gerichtsverfahren mit Apple hervorging. Und die Wachstumsstrategie ging auf; Anfang des Jahres knackte der Epic Games Store den Meilenstein von 500 Millionen Accounts.

Einer der Publisher, die der aufstrebenden Plattform seit dem Jahr 2019 mit zumindest teilexklusiven Spielen Beihilfe leisteten, war Ubisoft. Das französische Unternehmen ging mit Epic Games eine Vereinbarung ein, nach der die eigenen Spiele fortan nicht mehr auf Steam, sondern nur noch im Epic Games Store und Ubisofts eigenem Launcher Uplay – inzwischen umbenannt zu Ubisoft Connect – erscheinen sollten. Zunächst betroffen waren damals unter anderem The Division 2 (Test) und das inzwischen am Ende seiner vierten Season angekommene Aufbaustrategiespiel Anno 1800 (Test), das in einem bemerkenswerten Schritt erst zum Release von Steam entfernt wurde: Das Spiel war auf Valves Plattform zwar vorbestellbar und für die entsprechenden Käufer wurden auch alle nachfolgenden Inhalte bereitgestellt; ein Neuerwerb war allerdings vom 16. April 2019 an nicht mehr möglich.

Anno 1800 – Aufstieg der Neuen Welt
Anno 1800 – Aufstieg der Neuen Welt (Bild: Ubisoft)

Bald vier Jahre später soll sich das nun ändern. Beginnend mit Assassin’s Creed Valhalla (Test) werden Ubisoft-Spiele ab dem 6. Dezember 2022 wieder allmählich auf Steam verfügbar werden; zu einem noch nicht genannten, späteren Zeitpunkt sollen Anno 1800 und das im Sommer 2022 gestartete Arcade-Sportspiel Roller Champions folgen. Auch der Steam-Release zukünftiger Ubisoft-Spiele ist damit wieder denkbar. Nach wie vor es wohl aber wohl so bleiben, dass Käufer der Steam-Version eines Ubisoft-Spiels weiterhin zusätzlich Ubisoft Connect benötigen – Steam fungiert quasi lediglich als Launcher für den Launcher. Dennoch gab in einer Umfrage rund ein Viertel der ComputerBase-Leser an, durch die Verfügbarkeit auf Steam in Zukunft wieder häufiger den Kauf von Ubisoft-Spielen in Betracht ziehen zu wollen.

Weshalb Ubisoft nach Jahren der Epic-Games- und Ubisoft-Connect-Exklusivität nun doch wieder zu Steam zurückkehrt, wurde von Seiten des Publishers nicht begründet. Auf der Hand liegt die Mutmaßung, dass Epic Games in Zukunft nicht mehr bereit ist, besagte Exklusivität lukrativ zu vergüten. Ubisoft derweil begründete den Rückzug einst mit Valves „30-Prozent-Steuer“ – die allerdings bereits Ende 2018 aufgelockert wurde –, wohingegen Epic Games wie die meisten konkurrierenden Stores eine geringere Provision von in diesem Fall 12 Prozent verlangt.

Steam hat die Store Wars gewonnen

Mit der Rückkehr zu Steam folgt Ubisoft derweil einem Trend, der schon vor einigen Jahren von EA losgetreten wurde: Immer mehr große Publisher, die einst zu eigenen Clients, Launchern oder Stores gewechselt sind, verkaufen inzwischen wieder auch auf Steam. Anfang des Jahres beerdigte Microsoft den Bethesda.net-Launcher des aufgekauften Publishers um zu Valves Plattform zu wechseln und erst kürzlich folgte Activision Blizzard mit Call of Duty: Modern Warfare II. Sich dafür ins Zeug legen musste Valve augenscheinlich nicht – allein die Kaufkraft der Steam-Nutzer wird für die entsprechenden Publisher letztlich das schwerwiegendste Argument gewesen sein. Steam stellt sich folglich an, Ende 2022 als Sieger der Store Wars hervorzugehen.

Aber wie sieht es bei eurem Kaufverhalten aus: Ist Steam auch innerhalb der ComputerBase-Community der große Favorit oder wird auch in anderen Stores fleißig gekauft? Die Redaktion möchte von euch zuerst wissen, bei welchen Anbietern ihr im Jahr 2022 mindestens ein PC-Spiel gekauft habt – etwaige Gratisspiele sind damit nicht inbegriffen. Auch geht es nicht um den Launcher, der letztlich zum Start eines Spiels nötig ist; ausschlaggebend ist der Händler, über den ein Videospiel erworben wurde. Besonders interessant: Wie viele Leser kaufen noch Spiele in physischer Form, vielleicht sogar beim lokalen Einzelhandel oder gebraucht? Und falls ihr auf Shops zurückgreift, die nicht explizit als Antwortmöglichkeit genannt werden, könnt ihr gerne in den Kommentaren konkret berichten.

Damit wäre geklärt, wo ihr neue PC-Spiele kauft – aber wie viele denn eigentlich? Die nächste Umfrage soll aufarbeiten, wie viele neue Games ihr dieses Jahr bereits gekauft habt. Die Plattform spielt diesmal keine Rolle, sodass auch beispielsweise Spiele für die PlayStation, Xbox oder Nintendo Switch zählen. Außen vor sind allerdings Gratisspiele; auch zählen Titel, auf die im Rahmen von Abonnements Zugriff erhalten wurde, nicht – es sollte sich tatsächlich um einzelne Käufe handeln.

Wie wird euer Kaufverhalten von Rabatten und Exklusivität beeinflusst?

Gerade im Zuge der zahlreichen Rabattaktionen der vergangenen Tage ist von Interesse, inwiefern ihr euch beim Kauf neuer Spiele vom Kaufpreis lenken lasst. Die allermeisten neuen Triple-A-Produktionen erscheinen heutzutage mit einem Preis von rund 60 Euro für die Standardedition. Immer mehr Publisher erhöhen die Einstandskosten allerdings zuletzt auf rund 70 Euro; das neue Call of Duty: Modern Warfare II ist ebenso ein Beispiel wie Need for Speed Unbound. Vor oder zum Release sind die Kosten folglich hoch – wartet ihr also konsequent? Oder kauft ihr, wann ihr wollt und Zeit habt?

Auf Ubisofts bevorstehende Steam-Renaissance wurde bereits ausführlich eingegangen. Doch noch immer erscheinen einige Spiele exklusiv auf bestimmten Plattformen, in ausgewählten Stores oder setzen einen auf dem eigenen PC noch nicht installierten Launcher voraus. Sofern es sich nicht gerade um einen ausschließlich auf der PlayStation verfügbaren Titel oder ein Nintendo-Spiel handelt, haben Käufer folglich die Wahl: Installieren sie auf ihrem Rechner weitere Programme, um das Game der Wahl zu spielen – oder ist diese Hürde zu groß?

Ein Grund, sich von vornherein auf einen bestimmten Store festzulegen, kann beispielsweise im Anliegen begründet sein, Spiele ausschließlich DRM-frei, also ohne Kopierschutz, kaufen zu wollen. Legt die ComputerBase-Community darauf wert? Die Redaktion freut sich über entsprechende Kommentare.

Spiele günstiger oder gar nicht kaufen?

Auch Gratisspiele wurden bereits angesprochen. Insbesondere Epic Games macht wöchentlich mit kostenlosen Dreingaben auf sich aufmerksam, aber lassen sich die Leser davon betören? Nehmt ihr Gratisspiele stets mit, wägt ihr in jedem Fall neu ab oder lässt euch die Thematik kategorisch kalt?

Eine Möglichkeit, Games nicht kostenlos, aber immerhin in Summe kostengünstiger zu spielen, sind Spiele-Abonnements. Insbesondere der Game Pass von Microsoft erfreut sich inzwischen großer Beliebtheit, wohingegen andere Angebote wie beispielsweise Google Stadia wieder eingestellt werden. Die Frage lautet also: Welche Angebote hatte die Community im Jahr 2022 zumindest zeitweise kostenpflichtig abonniert?

Gemeinhin ebenfalls legal, aber dennoch vielerorts in Verruf geraten sind sogenannte Key-Reseller oder kurz Keyseller, die Lizenzschlüssel für Computerspiele mitunter ohne Autorisierung der jeweiligen Rechteinhaber vertreiben. Gängige Adressen sind beispielsweise G2A, Kinguin oder MMOGA. Den Plattformen wird regelmäßig vorgeworfen, gestohlene Keys zu verkaufen und die niedrigen Preise auch mit Steuerhinterziehung und Hehlerei zu finanzieren; das Geschäftsmodell wird mitunter mit dem von Filesharing-Anbietern gleichgesetzt. Stört sich die Community daran oder sind die Ersparnisse zu verlockend?

Wenig verwunderlich ist, dass Key-Reseller Publishern und Entwickler seit jeher ein Dorn im Auge sind. Für Aufsehen sorgte beispielsweise Ubisofts Vorgehen im Januar 2015, als der Publisher die Zugänge für Spieler sperrten, die beispielsweise Far Cry 4 mit Lizenzschlüsseln von Key-Resellern aktivierten. Kinguin gelangte an die entsprechenden Schlüssel in großem Stil über gestohlene Kreditkartendaten und musste am Ende Rückerstattungen im Wert von über 150.000 Euro verbuchen. Später stellte Ubisoft mit Silent Key Activation ein Konzept vor, um Lizenzschlüssel langfristig ganz los zu werden.

Da der Aufwand der durch Key-Reseller verursachten Rückabwicklungen für Spieleentwickler wiederum Kosten verursache und wiederum durch gestohlene Lizenzschlüssel keine Einnahmen generiert werden können, riefen einzelne Entwickler sogar dazu auf, lieber Raubkopien zu spielen, als bei Key-Resellern einzukaufen. Eine Empfehlung stellt das keineswegs dar; bringen sogenannte Cracks die Entwickler doch um ihren Lohn. Allerdings stellen Raubkopien seit jeher eine illegale Möglichkeit dar, Computerspiele kostenfrei zu spielen. Oder bezieht die Community ihre Spiele stets legal?

Mitmachen ist ausdrücklich erwünscht

Die Redaktion würde sich sehr über fundierte und ausführliche Begründungen zu euren Entscheidungen in den Kommentaren zur aktuellen Sonntagsfrage freuen. Wenn ihr ganz andere Favoriten habt, schreibt es bitte in die Kommentare.

Leser, die sich noch nicht an den letzten Sonntagsfragen beteiligt haben, können dies gerne nachholen. Insbesondere zu den letzten Umfragen laufen nach wie vor spannende Diskussionen im ComputerBase-Forum.

Die letzten zehn Sonntagsfragen in der Übersicht

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