Mit dem DualSense Edge hat Sony auf der gamescom erstmals einen eigenen Pro-Controller vorgestellt. Preis und Release sind aktuell noch unklar, aber abseits davon gibt es schon seit geraumer Zeit eine weitere Marke, die sich auf genau solche Produkte spezialisiert hat und deren Name quasi als Synonym für Pro-Controller steht: SCUF Gaming.

Das Unternehmen steht für hohe Individualisierung, hohen Komfort und das Maximum an Leistung vor dem PC oder der Konsole. Wir hatten die Möglichkeit, den SCUF Reflex für PS5 zu testen und verraten euch in diesem Hardware-Check, was das Ziel des Controllers ist und für wen das Modell interessant ist.

SCUF Reflexhülle
SCUF Reflex Controller mit Case

Warum ein Pro-Controller?

Zuallererst stellt sich natürlich die Frage, warum man überhaupt zu einem Pro-Controller greifen sollte. Gerade bei Sony sind die Original-Controller normalerweise erste Wahl, sowohl beim Funktionsumfang als auch bei der Verarbeitung. Die Pro-Controller richten sich, wie es der Name schon vermuten lässt, weniger an die breite Masse und eher an anspruchsvolle und kompetitive Gamer. Neben den Individualisierungsoptionen fallen dabei zuallererst die auf der Rückseite des Geräts angebrachten Paddles auf.

Dass PC-Spieler besonders in schnellen FPS-Shootern Konsolenspielern voraus sind, ist nicht erst seit der weiten Verbreitung von Cross-Play bekannt. Als Vorteile werden hier für gewöhnlich die höheren fps-Zahlen und die Steuerung mit Maus und Tastatur angeführt. Während man mit einer Maus den ganzen Arm zum Zielen benutzt, muss diese Aufgabe am Controller alleine vom Daumen erfüllt werden. Ein weiterer Nachteil am Controller ist aber darüber hinaus die Tastenverteilung. Durch die Positionierung der Aktionstasten, die ebenfalls vom Daumen betätigt werden müssen, kommt es hier zu Problemen. Wer etwa springen oder sich ducken will, muss die jeweilige Aktion entweder auf die L3- oder R3-Taste legen, oder den rechten Daumen kurzzeitig vom rechten Stick wegbewegen. Die Folge: Gleichzeitig springen und zielen ist nahezu unmöglich.

SCUF-Reflex
SCUF-Reflex-Controller

In modernen Shootern wie Apex-Legenden ist das Movement aber besonders wichtig und kurze Verzögerungen können den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage bedeuten. Hier kommen die Paddles ins Spiel. Die sind nämlich an der Rückseite des Controllers angebracht und lassen sich mit dem kleinen oder dem Ringfinger bedienen. Eure Daumen bleiben also häufiger auf den Sticks und ihr könnt mehrere Aktionen gleichzeitig ausführen. Darüber hinaus bietet SCUF Gaming verschieden geformte Sticks, klickende Trigger und besseren Grip. Wie sich das letztlich auf euer Spiel auswirkt, dazu unten mehr.

SCUF Reflex: Premium-Produkt zum Premium-Preis

Zuerst soll es ein bisschen um den Bestellprozess, den Lieferumfang und den Preis gehen. Abseits von Leistungsverbesserungen sticht nämlich die schiere Menge an Individiualisierungsoptionen, die SCUF bietet, heraus. Während Sony mittlerweile den DualSense in ein paar Farben anbietet, wirkt das im Vergleich zum Angebot von SCUF nur wie ein schwacher Trost. Auf der Website könnt ihr euch wirklich den Controller eurer Träume zusammenstellen und nahezu jedes Teil nach euren Wünschen gestalten.

Ober- und Unterseite, Sticks, Trigger und alle Tasten können einzeln ausgewählt und eingefärbt werden. Bei den Triggern könnt ihr außerdem zwischen den normalen und schnellklickenden wählen. Dazu aber später mehr. Auf Wunsch können Sticks getauscht und das Vibrationsmodul ausgebaut werden. SCUF bietet außerdem ein schickes Case an, mit dem ihr euren Controller gut geschützt transportieren könnt und ein langes und stabiles Kabel ist ebenfalls dabei.

SCUF-Reflex-Designs
SCUF-Reflex-Designs

Der ganze Prozess und die Auswahl lassen wirklich nicht zu wünschen übrig, haben aber auch ihren Preis. Der normale SCUF Reflex fängt bei 199 Euro an, der Reflex FPS mit Instant-Triggern kostet sogar 279,99 Euro. Durch bestimmte Designs kann der Preis sogar nochmal steigen. Dafür bekommt ihr aber auch ein absolut hochwertiges Produkt, das sich wirklich einzigartig anfühlt und eben genau auf eure Bedürfnisse und Vorlieben zugeschnitten ist. Gerade wer einen passionierten Shooter-Spieler kennt und noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk ist, sollte sich die Seite auf jeden Fall einmal anschauen. Jetzt aber ans Eingemacht: Wie spielt es sich mit dem Pro-Controller?

Leistungssprung im Gameplay?

Wenn man so auf seinen Pro-Controller wartet, drängen sich einem natürlich unweigerlich Vorstellungen auf. Gehört man also automatisch zur Weltspitze, wird die eSports-Karriere vielleicht doch noch realistisch? Natürlich nicht. Die eigenen Fähigkeiten muss man schon selbst trainieren, hier kann einem SCUF leider nicht helfen. Wenn es aber darum geht, das Maximum aus den eigenen Skills herauszuholen, sieht die Sache schon ein bisschen anders aus. Der Weg dahin ist aber weiter als gedacht und erfordert ein gewisses Maß an Hingabe.

SCUF-Reflex vs. Dualsense
SCUF Reflex vs. DualSense-Controller

Ich spiele seit 10-15 Jahren relativ regelmäßig FPS-Shooter mit dem Controller. Da die Steuerung bei den meisten Genre-Vertretern ziemlich ähnlich ist, habe ich mich dabei natürlich an die klassische Tastenverteilung gewöhnt. Wenn man dann zu einem Pro-Controller und vor allem den Paddles wechselt, braucht es eine Menge Zeit, um die alten Muster zu durchbrechen. Zum Üben habe ich mich an den guten alten Pilotenparcours aus Titanfall 2einem meiner absoluten Lieblings-Shooter gewandt. Das Spiel ist perfekt geeignet und zeigt ganz klar die „Probleme“ des normalen Controllers auf. Hier muss ich per Doppelsprung an Wände springen, Wall-Runs ausführen und durch Rutschen mein Momentum aufrecht erhalten, während ich gleichzeitig steuern, zielen und schießen muss. Das kann so schon überfordernd sein, in den ersten Stunden mit dem Pro-Controller war es aber die Hölle.

Immerhin kenne ich das Gameplay ja, muss mich aber selbst einschränken, um am Ende vielleicht doch besser zu werden. Dieser Prozess ist für jüngere Spieler vielleicht einfacher, sollte aber auf jeden Fall bedacht werden. Nach einigen Stunden und unzähligen Versuchen wurde ich aber warm und konnte letztlich meine vorherige Bestzeit tatsächlich unterbieten. Auch im Online-Modus, wo der Fortschritt natürlich schwieriger zu messen ist, bewege ich mich jetzt gefühlt flüssiger und geschmeidiger. Sowohl in Titanfall 2 als auch in Apex-Legenden, Fortnite, Warzone oder dem neuen Overwatch 2 fühle ich mich jetzt besser als zuvor.

SCUF-Reflex
SCUF-Reflex-Controller

Das ist einerseits den Paddles zu verdanken, auf der anderen Seite aber auch den Instant-Triggern und den verbesserten Sticks. Letztere können ausgetauscht werden und dem Set liegen unterschiedliche Optionen bei. Ich habe mich auf der linken Seite für einen „normalen“ und auf der rechten für einen längeren und gewölbten Knüppel entschieden. Dieser ermöglicht präzisere Bewegungen, was für Shooter natürlich hervorragend ist. Auch die Instant-Trigger sind ein echter Vorteil. Die klicken nämlich ebenso schnell wie eine Maustaste, die Suche nach dem Druckpunkt fällt also weg. Rennspiele sind dadurch aber weniger spaßig, auch hier sollte man sich dessen bewusst sein.

Fazit SCUF Reflex PS5 Controller

Hardware-Check: SCUF Reflex PS5 Pro Controller

Fazit

„Der SCUF Reflex ist aktuell der wohl spannendste Controller auf dem Markt. Die Menge an Individiualisierungsmöglichkeiten ist enorm und die Verarbeitung wirklich erstklassig. Die Paddles, Trigger und Sticks sind eine echte Bereicherung und können ambitionierten Spielern helfen, die letzten fehlenden Prozent herauszuholen, auch wenn die Lernkurve nicht unterschätzt werden sollte. Der Preis ist ziemlich saftig und ihr solltet euch gut überlegen, ob es euch das wert ist. Ich will meinen SCUF Reflex aber nicht mehr missen.“

Profi

Individuell anpassbar

Tolle Designs

Gute Verarbeitung

Sinnvolle Verbesserungen



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