New World erlebt gerade eine kleine Renaissance auf Steam. Über 60.000 Spieler waren kurz nach dem Release des neuen Updates gleichzeitig online. Doch woher kommt der Zustrom? Und lohnt es sich endlich, zum MMORPG zurückzukehren?

Wie steht es um die Spielerzahlen von New World? Nach einem starken Start im September und Oktober 2021 sanken die Spielerzahlen bis August 2022 kontinuierlich, auf knapp 16.000 gleichzeitige Spieler in der Spitze. Viele haben das MMORPG deshalb schon abgeschrieben. Allerdings gibt es gerade eine deutliche Trendwende.

Am 18. Oktober kam New World auf einen Peak von 65.064 gleichzeitigen Spielern und damit knapp dreimal so hoch, wie noch im August. Auch am 19. und 20. Oktober wurde die Marke von 60.000 Spielern geknackt (via SteamDB).

Ein Grund dafür ist der neue Patch, der mit Brimstone Sands das erste neue Gebiet seit Release gebracht hat. Er enthielt außerdem die neue Waffe Großschwert, ein neues Dungeon und ein Halloween-Event. Doch nicht das Update allein sorgt für die Trendwende. Denn schon im August stiegen die Spielerzahlen und vor allem auch die Rezensionen auf Steam spürbar an.

Ist New World endlich gut?

Wer spricht hier? Alex ist der MMORPG-Experte auf MeinMMO und hat nahezu jedes Spiel des Genres selbst getestet. In New World hat er insgesamt über 800 Spielstunden verbracht. Immer wieder testet er die Neuerungen an und nimmt aktiv am Geschehen im Spiel teil.

New World ist mit der Release-Version kaum zu vergleichen und spielt sich viel besser

Was waren die großen Kritikpunkte? New World hatte zu Release einige Probleme. Die größten waren:

  • Eine langweilige Level-Phase
  • Lange Laufwege und hohe Reisekosten
  • Unklare Item-Progression
  • Fehlender Endgame-Content im PvE
  • Fehlender PvP-Content abseits von Kriegen
  • Fehlende “Quality of Life”-Aspekte
  • Technische Probleme wie Bugs, Gold-Dupes und Lags

Jetzt, etwas mehr als ein Jahr später, wurden die meisten dieser Probleme behoben. Zudem wurden etliche neue Aspekte ins Spiel gebracht.

New World: Das erwartet euch im bisher größten Update

Schnelleres Leveln und mehr Gegnervielfalt

Was wurde am Level-Prozess geändert? Direkt zum Einstieg des Spiels gibt es die erste große Neuerung. Ihr findet nun überall Waffen zum Ausprobieren im Startgebiet, damit ihr nicht mit Schwert und Schild starten müsst, sondern mit eurer Wunschwaffe.

Für Fernkämpfer interessant: Ihr benötigt keine Munition mehr, allerdings gibt diese einen leichten Schadens-Boost.

Zudem wurde der Level-Prozess von Stufe 1 bis 25 stark überarbeitet. Es gibt weniger Laufwege, mehr Aufgaben und die Gegner, auf die ihr trefft, sind vielfältiger geworden. Generell geben alle Quests ab Stufe 10 zudem 50 % mehr Erfahrungspunkte als noch zu Release.

In den mittleren Leveln wurde außerdem die benötigte Zahl der Erfahrungspunkte spürbar reduziert, um die Spieler schneller Level 60 erreichen zu lassen. Das geschieht inzwischen fast von allein, wenn ihr nur der Hauptquest und euren Fraktionsquests folgt.

New World Varangianische Jäger
Die ersten neuen Gegner wurden bereits Ende 2021 eingeführt – die Varangianischen Ritter.

Was ist mit den langen Laufwegen? Die gibt es teilweise noch immer, doch sie sind inzwischen weniger nervig. Denn schon im Februar wurden die Kosten für die Schnellreise stark reduziert. Gewicht spielt zudem keine Rolle und neue Schnellreise-Punkte wurden eingeführt, unter anderem an jedem Dungeon im Spiel.

Auch abseits davon wurden einige Annehmlichkeiten ins Spiel gebracht: Lager gelten jetzt stadtübergreifend, auf Straßen läuft man 10 % schneller und man kann das Inventar während des Laufens öffnen.

Klare Strukturen im Endgame – Sowohl für PvE als auch PvP

Was hat sich im Endgame verändert? New World hat eine klare Item-Progression. Diese setzt auf den Wert der Kompetenz, die ihr leveln könnt, indem ihr gute Ausrüstung gedroppt bekommt oder aber das Gips-System nutzt.

Das Gips-System belohnt euch mit Aufwertungen für eure Ausrüstung und ist mit dem Endgame über eine Art tägliche Aufgaben-Liste verbunden. Gips gibt es für Dungeons, für die Portal-Events in der offenen Welt, fürs Crafting, für Fraktionsmarken oder fürs PvP. Jeder Spielertyp kann also gezielt seine Ausrüstung verbessern.

Zudem hat New World seine Ausrüstungsstufe auf 625 erhöht. Diese neue Ausrüstung wird jedoch nicht gedroppt, ihr müsst sie über Schattensplitter aufwerten. Schattensplitter wiederum erhaltet ihr ebenfalls im Endgame oder später über das Gips-System, wenn ihr einmal ausgelevelt seid.

New World Kompetenz Oktober
Die Kompetenz und euer Rüstwert lassen sich bis auf 625 steigern.

Welche neuen PvE-Inhalte gibt es? Gerade im PvE hat New World stark zugelegt:

Außerdem wurden für das Crafting neue Level über 200 hinaus eingeführt, die euch mit Loot belohnen, und Fans von Musikinstrumenten kommen seit Juli ebenfalls auf ihre Kosten. Damals wurden gleich fünf Instrumente implementiert, die zudem Buffs an die Spieler verteilen.

Was ist mit dem PvP? Die wichtigste Änderung für PvPler war die Auflösung der Lags in den Kriegen. Zu 100 % ist es noch immer nicht perfekt, aber die Kriege sind derzeit spielbar. Ergänzt werden sie durch die neuen 3v3-Arenen und den PvP-Reward-Track, der gutes Gold und gute Ausrüstungsgegenstände bringt.

Drei neue Waffen für mehr Vielfalt

Was ist sonst neu? Wer sich zu Release bereits mehr Vielfalt bei den Waffen gewünscht hat, wird nicht enttäuscht. Mit den Unheilsstulpen (Magie), der Donnerbüchse (Schusswaffe) und dem Großschwert kamen gleich drei neue und sehr unterschiedliche Waffen ins Spiel. Jede von ihnen wirkt durchdacht und macht richtig Spaß.

Auch an der Balance, den Animationen und der allgemeinen Flüssigkeit des Kampfsystems hat Amazon geschraubt. Alles fühlt sich nun deutlich sinnvoller und geschmeidiger als noch zu Release an.

New World zeigt in großartigem Trailer neue Waffe, auf die viele seit einem Jahr gewartet haben

Entwickler bekommen Lob für die Kommunikation

Sind nur die neuen Features schuld an der Trendwende? Nein. Denn während gerade zu Release viele Amazon für ihre schlechte Kommunikation getadelt haben, hat sich das Entwickler-Studio inzwischen stark verbessert.

Jeden Monat gibt es ein Video, in dem die Entwickler über den aktuellen Stand des Spiels berichten und erklären, welche Änderungen sie vornehmen und warum. Sie sprechen auch über Neuerungen, die noch in weiter Ferne liegen, etwa Mounts und Raids, die irgendwann kommen sollen. Zudem wird viel in den Foren kommuniziert und Updates werden vorab mehrere Wochen auf einem Test-Server ausprobiert.

Fehler nach einem neuen Update gab es in der jüngeren Vergangenheit zwar trotzdem noch, aber sie waren weit weniger gravierend. Das neuste Update kam sogar ganz ohne großen Skandal aus – abgesehen von einem Taunt-Bug – obwohl der Patch so groß war.

Auch Streamer und YouTuber kehren zurück: Die positive Kommunikation und generell die positive Entwicklung des Spiels überrascht viele und sorgt deshalb für Lob. Auf Twitch waren am 19. Oktober knapp 1.000 Channel gleichzeitig online, die das Spiel gezeigt haben. Das war zuletzt im Dezember 2021 der Fall.

Unter den Streamern waren größere Namen wie summit1g, KingGothalion (900.000 Follower) und mit AresLP einer der größten deutschen MMO-Streamer.

Der bekannte YouTuber “TheLazyPeon” hat New World im September gelobt:

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Neueinsteiger in New World haben im November den besten Zeitpunkt

Ist jetzt der perfekte Zeitpunkt für den Einstieg? Es kommt drauf an. Habt ihr bereits einen Charakter auf einem hohen Level und wollt ihn weiterspielen, dann ja. Ihr könnt die vielen neuen Vorteile genießen und schon bald in die Dungeons oder in das PvP starten.

Wer komplett neu anfangen würde, sollte noch ein paar Wochen warten. Denn am 2. November werden neue “Fresh Start”-Server veröffentlicht. Dort könnt ihr nur mit neuen Charakteren und in eine komplett frische Wirtschaft starten. Ihr erlebt quasi einen zweiten Release von New World.

Was sagt ihr zu der Entwicklung des MMORPGs? Spricht euch New World jetzt an oder bleibt ihr skeptisch?

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