Straßenschilder, Hausfassaden, Vegetation: im Kartengame „GeoGuessr“ zählt jeder noch so kleine Hinweis, um die eigene Position möglichst genau zu bestimmen.

Von René Froschmayer

Eine breite, ruhig wirkende Straße, gesäumt von vorstädtischen Backsteinfassaden. Links und rechts zieren Vorgärten den Verlauf der Straße. Passant*innen sind keine zu sehen. Wo bin ich hier nur gelandet?

Nein, ich bin nicht im Bus eingeschlafen und an einer anderen, mir unbekannten Ecke Wiens wieder aufgewacht, sondern ich spiele das Kartenspiel „GeoGuessr“. Herz, Kreuz und Co spielen in dem Game genauso wenig eine Rolle, wie fantastische Geschöpfe à la „Hearthstone“.

Das populäre, webbasierte Game „GeoGuessr“ ist so simpel wie genial: Es stützt sich nämlich alleine auf 360°-Aufnahmen des Google-Dienstes „Street View“. Per Mausklick hanteln wir uns durch Städte, Dörfer und Einöden, die global zufällig ausgewählt werden.

Einziges Kriterium: Street View-Aufnahmen müssen vorhanden sein (eh klar!). Anhand von Hinweisen wie Straßenschildern, Hausfassaden, der Vegetation und geographischen Besonderheiten müssen Spieler*innen möglichst präzise ihre Position ermitteln. Je genauer der GeoGuess, desto mehr Punkte können abgestaubt werden.

GeoGuessr

GeoGuessr

Von Strommasten und Telefonvorwahlen

Weiter geht es in meiner Partie „Geoguessr“. Ich bin immer noch in der Vorstadt-esken Gegend unterwegs. Auf einem Schild prangt „No Ball Games“, ein anderes verrät mir den Straßennamen: Shelley Road. Ein blaues Bushäuschen erinnert mich an eine lang zurückliegende Sprachreise nach Irland. Irland, kann das sein?

Meinen „GeoGuess“ platziere ich außerhalb der irischen Hauptstadt Dublin. Und: Kein Volltreffer. Der Ort, Weston-super-Mare, ist nicht irisch, denn er liegt doch an der britischen Ostküste. Wieder etwas gelernt!

Profi-Spieler*innen erkennen nicht wie ich erst Minuten nach Spielbeginn, sondern in nur wenigen Sekunden das Land, in dem sie gelandet sind. Ihre Skills gehen sogar so weit, dass sie sogar zielsicher die Region bestimmen können. Lokale Besonderheiten wie Strommastenformen, Leitplankendesigns und die Vorwahl von Telefonnummern sind einige ihrer Indizes. Aber auch Metatipps, wie die Art des Kamerafahrzeuges, werden dafür genutzt. Jahrelange Übung zahlt sich aus!

„GeoGuessr“ erfreut sich auch beinahe 10 Jahre nach Veröffentlichung großer Beliebtheit. Nach eigenen Angaben spielen rund 30 Mio. Spieler*innen das Kartengame à la Google Maps.

„GeoGuessr“ kann ohne Installation für eine begrenzte Zeit kostenlos gespielt werden.

Am Anstieg der Nutzer*innen dürfte auch die Coronapandemie beteiligt sein. Eine Partie „GeoGuessr“ dauert wenige Minuten und ist ein angenehmer Ausgleich im Homeoffice. Aber auch Menschen mit Fernweh können und konnten auf digitale Entdeckungsreise gehen, entlegene Orte kennenlernen oder sich einfach durch die Gegend klicken und ihre Position erraten.

Mit der FM4 Spielekammerlshow auf Entdeckungsreise!

Auch in der FM4 Gamesredaktion hat „GeoGuessr“ eingefleischte Fans, René Froschmayer und Diana Köhler zum Beispiel. Deshalb widmet sich die FM4 Spielekammerlshow am 3. November 2022 dem genialen Kartenspiel. Um 17 Uhr geht’s los. Schaltet ein, seid dabei und ratet mit!



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