An diesem Freitag kommt die von Millionen von Fans auf der ganzen Welt sehnlichst erwartete neue Version des FIFA-Games auf den Markt. Zum Start von FIFA23 hat die E-Sport-Abteilung des Deutschen Fußballbundes DFB ein Gewinnspiel lanciert, bei dem Guthaben für die von Spielerschützern vielfach mit Glücksspiel verglichenen FIFA Ultimate Team (FUT)-Packs verlost werden. Die Aktion führte deshalb bereits kurz nach dem Start zu öffentlichem Widerspruch.

ESBD-Vize kritisiert Gewinnspiel

FIFA-Spieler können mit den FUT-Packs die Stärke ihrer Teams verbessern. Allerdings wissen sie vor dem Kauf nicht, was sich in den jeweiligen Packs befindet. Aus diesem Grund kritisierte nun Martin Müller, Vizepräsident des ESBD – eSport-Bund Deutschland e.V., die Aktion via Social Media. Der Verband stelle sich durch Bewerbung des Pay-to-Win-Elements von FIFA gegen seine eigenen Grundsätze.

Auf Twitter kommentierte Müller:

Wenn ein großer, gemeinnütziger Sportverband Teamspiele wie CSGO, League of Legends und Rocket League als „böse“ ablehnt, aber Werbung mit FIFA Points für #FUT23 macht, fällt mir dazu nur wenig ein…

Gegenüber dem Magazin kicker eSport erneuerte Müller seine Kritik. Er wies dabei auf die widersprüchliche Haltung des DFB in Bezug auf den E-Sport hin.

Zum einen spreche sich der Verband für einen verantwortungsvollen Umgang mit Computerspielen aus, bei dem der Schutz der Heranwachsenden und Prävention beim Thema Suchtgefahren berücksichtigt werde. Zum andere propagiere er mit der Aktion den Kauf der per Zufallsgenerator zusammengestellten Überraschungs-Packs.

Nicht nur der ESBD kritisiert die Glücksspiel-ähnlichen Elemente vieler Videospiele. In den vergangenen Tagen haben auch zahlreiche Lotto-Veranstalter die Forderung aufgestellt, die in den Games zu kaufenden Lootboxen strenger zu regulieren. Ansonsten, so die Kritiker, bestehe die Gefahr, dass sich bei den meist jungen Nutzern ein problematisches Glücksspiel-Verhalten herausbilde. Im Rahmen des am vergangenen Mittwoch veranstalteten Aktionstages Glücksspielschutz hatten Spielerschutz-Organisationen bundesweit dazu aufgerufen, Jugendliche besser aufzuklären und vor potenziellen Gefahren durch das Glücksspiel zu schützen.

Auf Twitter kommentierten andere Nutzer den DFB-Post ebenfalls kritisch. Es sei unverständlich, warum der Verband Werbung für die umstrittenen FUT-Packs mache, gleichzeitig aber den Videogames sonst vielfach kritisch gegenüberstehe.

Die E-Sport-Abteilung des DFB hat bisher nicht auf die Kritik des ESBD-Vizepräsidenten und einiger Nutzer reagiert. Der Fall zeigt jedoch, dass die Debatte rund um Lootboxen in Videospielen nicht abebbt.





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