Mit der HyperMotion 2-Technologie soll FIFA 23 authentischer werden. Aber auch einige Probleme des Vorgängers will EA SPORTS gelöst haben.

Profitiert von Bewegungen auf dem echten Rasen - Jack Grealish.


Profitiert von Bewegungen auf dem echten Rasen – Jack Grealish.

EA-SPORT


EA SPORTS hat in der vergangenen Woche erste umfangreiche Neuigkeiten zu FIFA 23 verkündet. Auch die in FIFA 22 eingeführte HyperMotion-Technologie erhält im neuen Teil eine Auffrischung.


„HyperMotion 2“ soll den neusten Teil der Fußball-Reihe nicht nur authentischer aussehen lassen, sondern auch im Spiel realistischer gestalten. Während des FIFA 23 Producer Showcases in Vancouver, zu dem kicker eSport eingeladen wurde, sagten EAs Gameplay-Entwickler, FIFA werde realistischer als jemals zuvor.


Die heutige Veröffentlichung des kanadischen Studios steigt tiefer in die Gameplay-Neuerungen von FIFA 23 ein.

Millionen von Daten gesammelt


Im Vorfeld wurden über zwei Tage 11v11 Spiele in Motion-Capture-Anzügen ausgetragen. Erstmals wurden dabei Daten aus echten Fußballspielen gewonnen: „In den vergangenen Jahren haben wir die Aufnahmen mit den Spielern ausschließlich im Studio durchgeführt. Dort haben wir ihnen gesagt, welche Bewegungen sie ausführen sollen. Jetzt aber stammen alle Daten aus einem realen, kompetitiven Spiel“, sagt EA SPORTS Gameplay-Design-Director Kantcho Doskov im Gespräch mit kicker eSport.


Daten wurden in diesem Jahr nicht nur aus Partien der Männer gewonnen, sondern auch Frauen kamen zum Zuge.


Zur Einführung der Frauen-Ligen in FIFA 23 sollen so spezifische Bewegungen für die Animationen möglich sein. EA SPORTS gibt insgesamt 9,2 Millionen gewonnene Bilder aus Spielen und Trainingseinheiten an.


Diese halten nicht nur Einzug in FIFA 23, sie füttern laut Aussage der Entwickler ebenfalls einen Algorithmus für maschinelles Lernen. Dieser schreibe in Echtzeit an neuen Animationen und Bewegungen, um die Vielfältigkeit des Fußballs in seinen Bewegungen abbilden zu können.

Biegen bis die Finger brechen


Optisch geht FIFA 23 mehr ins Detail. Durch die angesammelten Daten reagieren Körperteile auf Krafteinwirkungen. Die Finger des Torhüters knicken beispielsweise nach hinten weg, wenn der gerade noch so den Ball über die Latte lenkt. Bei einem Tackle klappt der Fuß beim Berühren des Balls nach hinten.


Erstmals besitzt auch das Tornetz eine eigene Physik. Kaum zu glauben, aber wahr: Bisher wurden die Bewegungen dessen mit einer einfachen, transparenten Wandanimation gelöst.


Zudem sollen mehr individuelle Bewegungen bekannter Spieler nachempfunden werden können – inklusive des Antritts dieser. Ob ein Spieler gleichmäßig schnell unterwegs ist, explosiv oder langsam losrennt, wird nun sichtbar. Unterschiedliche Arten von Beschleunigungen halten somit Einzug in FIFA 23 und müssen von den Spielenden mit bedacht werden.

Powershot ins Glück?


Zusätzlich zu den Verbesserungen in der Optik soll es mit der Einführung von HyperMotion 2 einige Weiterentwicklungen im Gameplay geben.


Für mehr Variation bei Standards sorgt unter anderem die Funktion, einen Spieler auf dem Boden hinter der Mauer zu platzieren. EA SPORTS will mit solchen Innovationen auf die Entwicklungen im modernen Fußball reagieren.


Das Verteidigen wird diverser gestaltet: In FIFA 23 wird es neue Tacklings und Grätschen geben. Ebenso erweitert EA das Portfolio bei Dribblings. Spieler, die bevorzugt mit dem linken Fuß schießen, sollen dies ab FIFA 23 tatsächlich auch tun.


Ganz neu ist der „Powershot“ im Angriff. Mittels der oberen Schultertasten am Controller in Kombination mit der Schusstaste wird ein kräftiger Schuss, auch aus der Distanz vorbereitet. Stimmen Timing und Zielausrichtung überein, soll dieser bei Torerfolg für eine prächtige Zeitlupe mit Daten zu Entfernung und Geschwindigkeit im Bild sorgen.


Während des Anspielens von FIFA 23 fanden wir jedoch nie genug Zeit und Raum, um diesen auch tatsächlich bis zum Ende durchzuführen.

Ninja-Verteidiger und Geisterspieler


Wie ebenfalls in unserem Ersteindruck genannt, scheint EA SPORTS mit HyperMotion 2 die Mängel der Verteidiger in den Griff bekommen zu haben. Im Gespräch mit kicker eSport geben die Entwickler an, dass der Algorithmus und die Daten der Spiele enorm zur Problemlösung beigetragen haben.


Ninja-Verteidiger, die aus großen Entfernungen den Ball erreichen und Spieler, durch die der Ball hindurch gleitet, sollen zum größten Teil abgestellt worden sein. 


Unser erster Eindruck bestätigt die Ausführungen von EA SPORTS bisher. Durch die Daten aus den realen Partien scheint sich tatsächlich ein authentischeres Spielgefühl als im Vorgänger einzustellen. Das Plus an Möglichkeiten lässt mehr Variation im Verlauf des Matchs zu. 



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