Der FUT Draft soll es Spielern ermöglichen, neue und seltene Karten auszuprobieren. In FIFA 23 macht das überarbeitet Chemie-System dieser Idee jedoch einen Strich durch die Rechnung.
Im FUT Draft können Spieler aus einer Auswahl an Karten ihr Team zusammenstellen und anschließend damit antreten.
EA-SPORT
Wer in FIFA Ultimate Team (FUT) seine Traummannschaft bauen will, braucht vor allem eins: Münzen. Geht es nämlich an die ganz großen Stars des Sports, werden für einige Karten gerne mehrere Millionen der Ingame-Währung fällig. Eine kostengünstigere Alternative, um Pele, Cruyff und Co. zumindest kurzzeitig zu spielen, stellte bisher der FUT Draft dar. In FIFA 23 gibt es aufgrund des neuen Chemie-Systems jedoch einige Probleme mit dem Modus.
Zweitpositionen kommen nicht zum Zug
Ursächlich dafür ist die strengere Regelung hinsichtlich der Positionen. Spieler geben und erhalten in FIFA 23 nur dann Chemie-Punkte, wenn sie auf der Position aufgestellt werden, die auf der Karte steht. Bis einschließlich FIFA 22 war es noch möglich, etwa einen defensiven Mittelfeldspieler (ZDM) ohne Positionswechsel auch im zentralen Mittelfeld (ZM) aufzubieten – wenn dadurch auch ein paar der insgesamt 10 Chemie-Punkte verloren gingen. In FIFA 23 hat dies zur Folge, dass der defensive Mittelfeldspieler gar keine der drei Chemie-Punkte erhält oder Mitspielern gibt.
Ausgeglichen werden soll diese Einschränkung im aktuellen Ableger durch Zweitpositionen. Diese machen es möglich, Karten nach einer Modifikation auf weiteren Positionen zu spielen. So können die meisten Rechtsverteidiger (RV) auch als rechte Außenverteidiger (RAVs) aufgeboten werden, verlieren jedoch jeglichen Einfluss auf die Chemie, wenn sie als rechter Mittelfeldspieler (RM) auf den Platz gestellt werden.
Im FUT Draft besteht die Option der Modifikation allerdings nicht, die entsprechenden Karten stehen nicht zur Verfügung. Spieler können somit nur auf der einen Position eingesetzt werden, die sie von Haus aus inne haben. Gibt es diese in der gewählten Formation nicht, kann die Karte keinerlei Chemie-Punkte erhalten. Entsprechend geht sie ohne mögliche Boosts durch Chemstyles in die Partie und hilft auch Mitspielern nicht mit deren Chemie-Punkten.
Frustrierende Auswahl trotz simpler Lösungsmöglichkeiten
Andersrum kommt es außerdem immer wieder vor, dass man auf der Bank und in der Reserve schlichtweg keine passenden Spieler mehr zur Auswahl erhält. Will man einen Draft bauen, mit einem Mittelstürmer (MS) an Stelle eines Stürmers (ST) und erhält keine neuen Mittelstürmer zur Auswahl, sondern nur Stürmer, geht dies an die Frustrationstoleranz. Besonders, da jeder ST über die Zweitposition des Mittelstürmers verfügt und diese nach einer Modifikation ausfüllen könnte.
Eine simple wie naheliegende Lösung könnte es sein, Draft-Konstrukteuren die Möglichkeit zu geben, die Zweitpositionen ihrer gewählten Karten zu verwenden. Bis sich dahingehend etwas tut, bleib der Draft allerdings eine Facette Ultimate Teams, in der die Implementierung des runderneuerten Chemie-Systems nicht vollends zu Ende gedacht scheint. Allein ist er damit jedoch nicht.