Wir wollten wissen, wie lange ihr schon World of Warcraft spielt – und die Antwort ist ziemlich amüsant. Denn sie ist das reinste Klischee.
Vor einigen Tagen hatten wir etwas scherzhaft gefragt, ob die Community von MeinMMO in Bezug auf World of Warcraft eher ein „Wrath-Baby“ oder ein „Cataclysm-Kiddy“ ist. Oder anders gesagt: Wir wollten wissen, zu welcher Erweiterung ihr mit World of Warcraft angefangen habt. Über 1.600 von euch sind dem Aufruf gefolgt und haben ihre Antwort gegeben.
Das Ergebnis ist amüsant auffällig und entspricht gleichzeitig exakt dem, was man erwarten konnte.
Die meisten sind Vanilla-Veteranen
Der mit Abstand größte Teil von euch ist bereits seit der Vanilla-Variante von World of Warcraft dabei (oder behauptet es zumindest). Satte 53 % und damit 881 Stimmen haben angegeben, bereits vor der ersten Erweiterung gespielt zu haben. Damit zählt man auf jeden Fall zu den WoW-Spielern der ersten Stunde und kann sich damit brüsten, schon Zeit im Spiel verbracht zu haben, als andere noch gar nicht geboren waren. Allerdings könnte ein Blick auf die „/played“-Zeit zu kleinen Sinnkrisen führen. Tut es besser nicht.
Unser Leser Koronus hatte gerade noch Burning Crusade erlebt:
Ich hab zum 20. August 2008 damals angefangen. Somit war ich noch gerade innerhalb TBC, auch wenn ich mehr so richtig mit WotLK mein neues Spielererlebnis hatte.
T.M.P. schrieb in den Kommentaren etwa:
WoW Beta bis Cataclysm, eigentlich durchgehend als Progressraider.
Leider ist damals unser Server langsam gestorben, und all meine Chars zu transferieren hätte einen lächerlich hohen Betrag gekostet. Das war für mich der Anfang vom Ende.
Hab dann nochmal eine Weile MoP und WoD gespielt, hab sogar ein paar neue Berufe-Chars hochgezogen, aber das war für mich alles nicht mehr dasselbe.
Burning Crusade landet auf Platz 2
Schon mit deutlichem Abstand haben viele Spielerinnen und Spieler ihren Weg in die World of Warcraft während der Erweiterung „The Burning Crusade“ gefunden. Als erstes Addon überhaupt hatte WoW damals noch richtig Zugkraft. Das Spiel war noch in seiner „Aufschwungphase“ und es gab viele, die mit dem Start der Erweiterung endlich einen Einstiegspunkt fanden, um in Azeroth (und die Scherbenwelt) einzutauchen.
Damals hatte sich WoW schon deutlich weiterentwickelt und mit einem Fokus auf beliebte Charaktere wie Kael’thas, Illidan und Lady Vashj konnte Burning Crusade auch viele begeistern, die sich noch an Warcraft III erinnerten.
„Wrath-Babies“ landen auf Platz 3
Auf dem dritten Platz landen die Neueinsteiger, die mit Wrath of the Lich King angefangen haben. Das ist auch wenig verwunderlich, da Wrath of the Lich King den Höhepunkt der Spielerschaft von World of Warcraft darstellte. Das lag vor allem daran, dass die Story Arthas zurückbrachte, der als Lichkönig in Nordend herrschte – und ein offener Punkt der Handlung seit Warcraft III war. Viele fanden in dieser Erweiterung ihren Einstieg in WoW und gleichzeitig ihren Abschluss mit einer Handlung, die vor vielen Jahren in einem Strategiespiel begonnen hatte.
Irxg schreibt:
Mit WotLK angefangen, die beste Zeit hatte ich aber beim Start von Cataclysm, als die Dungeons wieder schwer und das Mana knapp wurde. In der Feuerland-Erweiterung hat mich Blizzard verloren. Es gab damals keinen Loot im Raid für Heiler-Priester in den Feuerlanden – und Blizzard hielt das damals für eine ‘großartige’ Idee.
Je neuer das Addon, desto weniger neue Spieler
Und damit ist auch eigentlich alles Spannende gesagt, denn ab jetzt entwickelt sich die „Kurve“ exakt so, wie schon in den ersten drei Erweiterungen: Je später die Erweiterung erschien, desto weniger Spielerinnen und Spieler haben dort erst den Einstieg in die World of Warcraft gefunden. Daher die übrigen Zahlen nur kurz im Schnelldurchlauf:
Antwort zeigt, was WoW für ein Problem hat: Doch bei all dem darf man nicht vergessen, dass in dieser auffälligen Verteilung der Stimmen auch ein ziemlich großes Problem von WoW liegt: Es fällt World of Warcraft immer schwerer, neue Spieler für sich zu begeistern und das Problem wird mit jeder Erweiterung nur größer.
Allerdings könnten auch andere Faktoren dort mit hineinspielen. So könnte es sein, dass sich WoW-Fans jüngerer Erweiterungen einfach weniger auf News-Portalen herumtreiben oder ihre Informationen aus anderen Quellen beziehen und demnach in der Umfrage weniger vorkommen.
Dennoch ist es schon erstaunlich, dass die Kurve exakt in der Reihenfolge der Veröffentlichung der Erweiterungen erfolgt. Oder hattet ihr genau das erwartet?
Die nächste WoW-Erweiterung Dragonflight ist der große Hoffnungsträger – ob die nochmal was reißen kann?