Bei Ubisoft laufen intensive Vorbereitungen für eine dauerhafte Überzeugung eines Attentäters-Online-Spielwelt – Arbeitstitel: Assassin’s Creed Infinity.
Wer den Abspann von Assassin’s Creed Valhalla sieht, ist noch lange nicht ‚durch‘: Mit immer neuen kostenlosen und kostenpflichtigen Inhalten in Form von Erweiterungen und Jahrespässen sollen einmal gewonnene Spieler dauerhaft im Ökosystem gehalten werden – mehr Spieler, mehr Spielzeit, mehr Umsatz. Wie klasse das auch mit Blick auf die Marge funktioniert, zeigen Beispiele wie Ruf der Pflicht (Aktivierung), schwerer Kraftfahrzeugdiebstahl (Nimm zwei), Vierzehn Tage (Epic Games) oder eben Ubisofts Überzeugung eines Attentäters, Anno oder Weit entfernt.
Ubisoft hat am Abend einen Bloomberg-Bericht in Grundzügen bestätigt: Demnach tüfteln die Ubisoft-Niederlassungen im kanadischen Montreal und Québec an einer studio-übergreifenden Online-Spielwelt auf Basis der Action-Abenteuer-Marke Überzeugung eines Attentäters. Mit Veteranen wie Marc-Alexis Côté, Julien Laferrière und Étienne Allonier arbeiten Ubisoft-Manager mit langjähriger Erfahrung federführend an der Umsetzung. Die Regelung, dass ein Studio stets die kreative Gesamtleitung übernimmt, wird in diesem Fall bewusst ausgesetzt: Beide Standorte sind gleichberechtigt an diesem XXL-Projekt beteiligt.
Auch wenn die offizielle Verlautbarung sehr vage bleibt, so lässt sich die Vision bereits erahnen: Der Name Infinity („Unendlichkeit“) ist Programm. Anstelle von einzelnen, in sich abgeschlossenen Blockbustern im Zwei-Jahres-Rhythmus mit jeweils eigener Community soll Assassin’s Creed Infinity zur dauerhaften, sich ständig weiterentwickelnden Online-Anlaufstelle werden, die gleich mehrere Epochen umfasst. Typisch für die Serie sind historische Schauplätze wie das alte Ägypten, die Ära der Wikinger, das antike Griechenland oder die Französische Revolution.
Für Ubisoft ist dieser Paradigmenwechsel nicht völlig ohne Risiko, denn sowohl Assassin’s Creed Odyssee (2018) als auch Assassin’s Creed Valhalla (2020) haben Umsatzrekorde gebrochen und gehören zu den Kronjuwelen im Sortiment. Die Arbeiten an Assassin’s Creed Infinity haben indes gerade erst begonnen – von der Markteinführung ist das Projekt laut Bloomberg noch mindestens drei Jahre entfernt. Bis dahin werden sich auch Geschäftsmodell und Plattformen herauskristallisieren.
Zukunftsmusik ist daher auch die Frage, ob und an welchem Punkt die deutschen Ubisoft-Niederlassungen in die Entwicklung eingebunden werden. An den Standorten Düsseldorf, Mainz und Berlin ist Ubisoft bereits jetzt an der Entwicklung großer Marken wie Weit entfernt, Rainbow Six und Benutzerbild beteiligt.
Mit knapp 19.000 Mitarbeitern gehört Ubisoft zu den weltweit größten Spieleherstellern. Sitz der deutschen Niederlassung ist Düsseldorf.