Am 27. September 2022 erscheint WotLK-Klassiker. Damit startet die dritte und von den Classic-Projekten historisch gesehen beliebteste WoW-Erweiterung in die dritte Runde. Und obwohl die Neuauflage von Wrath of the Lich King noch nicht mal erschienen ist, schaut man natürlich schon darauf, was am Horizont wartet. Oder auch nicht.
Logischerweise müsste auf WotLK Classic Cataclysm Classic folgen. Die große Frage, die im Raum steht, ist „Wollen die Spieler das überhaupt?“. Deshalb findet derzeit eine Umfrage von Blizzard stattin der Spieler gefragt werden, was sie im Fall einer Classic-Neuauflage von WoWs (jetzt kaufen ) dritter Erweiterung ändern würden. Denn auch die Entwickler bei Blizzard wissen: Cataclysm war aus gutem Grund der große Fall von WoWs Abozahlen und wird sich ohne große Überarbeitungen für eine Classic-Version wohl nicht lohnen.
Das Gute und das Schlechte an WoW Cataclysm
Dabei hatte Cataclysm einige gute Seiten. Fast die gesamte Welt wurde optisch überarbeitet und eine Vielzahl neuer, unterhaltsamer Quests hinzugefügt. Erstmals konnten sich Spieler auf Gewerteten Schlachtfeldern austoben und die ersten Schlachtzüge konnten sich sehen lassen. Außerdem bekamen Spieler ein Gildenlevel-System samt Gilden-Erfolge, Fliegen in Classic-Gebieten, neue Völker-Klassen-Kombinationen, Worgen und Goblins sowie Transmog-Feature. Cataclysm brachte einige geniale Änderungen mit sich, die wir noch heute in Retail-WoW wertschätzen.
Einige sehr uninspirierte und sogar identisch aussehende Bossräume waren einer der Gründe, warum der finale Cataclysm-Schlachtzug floppte.
Quelle: Blizzard Entertainment
Negativ waren damals die extrem herausfordernden heroischen Dungeons zu Beginn der Erweiterung, die im Vergleich zum WotLK-Dungeonfinder ein krasser Schock für Spieler waren und der finale Schlachtzug mit Todesschwinge. Mit der Drachenseele zeigte sich, dass den Entwicklern bei Blizzard scheinbar gegen Ende die Zeit ausging, um den Raid zu finalisieren. Gleich aussehende bzw. wiederverwertete Bossräume und merkwürdige Bossmodelle für Todesschwinge kamen überhaupt nicht gut an.
Der Kampf gegen Todesschwinge wirkte sehr unwürdig, zudem zog sich der Content gegen Ende der Erweiterung sehr in die Länge, wie es bereits bei WotLK der Fall war. Einen zusätzlichen Mini-Raid wie das Rubinsanktum hatten die Entwickler aber nicht mehr in petto. Was für viele jedoch als der Todesstoß für den Schlachtzug und für manche damals sogar ganz WoW war: die Einführung des Raidfinders.
Das Hauptproblem, warum man Cataclysm nicht „fixen“ kann
Schwere Dungeons? Sollten heutzutage ja kein Problem mehr sein. Zu langer Content? Kann man mit kürzeren Phasen leicht beheben. Balancing? Alles kein Problem, wie Blizzard mit WoW Classic 2.0 und TBC Classic bereits bewiesen hat. Die Entwickler sind bemüht, auch Cataclysm zu einer spielbaren Classic-Erweiterung zu machen. Doch Cataclysm kann nicht einfach gefixt werden.
Cataclysm war nicht umsonst der Niedergang der WoW-Abozahlen. Die Probleme von Cataclysm sind tiefgreifender und können nicht mit einfachen Balance-Anpassungen oder kürzeren Patch-Verläufen geändert werden. Cataclysm war der Anfang der Homogenisierung des Spiels.
Cataclysm war der Beginn des Blizzard-Mantras „jeder soll alles können, alles muss vereinfacht werden.“ Patch 4.0.1 vereinfachte die Talentbäume. Noch waren wir nicht bei der Talentmatrix von MoP angekommen, aber bereits jetzt gab es kaum mehr echte Entscheidungsmöglichkeiten oder Raum für Hybrid-Builds.
Vereinfachte Talentbäume, Buff-Vielfalt, Umschmieden und mehr – In WoW Cataclysm wurde das Spiel sehr vereinfacht. Diese Verdummung des Spiels war für viele Grund WoW links liegen zu lassen.
Was: Gebufft
Werte auf der Ausrüstung konnten plötzlich umgeschmiedet werden, sodass Items ebenfalls an Bedeutung verloren. Auch bei den Fähigkeiten und Buffs wurde ordentlich rotiert. Der Leitspruch „bring the player, not the class“ war eigentlich eine nette Idee. Mit Cataclysm erhielten mehr Klassen essenzielle Buffs für den Raid. Zudem konnten nun auch Jäger und Magier den Kampfrausch/Heldentum-Effekt wirken.
Diese Homogenisierung nahm Klassen in WoW das Besondere und entwertete das Spielgefühl so sehr, dass man es nicht einfach für eine Classic-Neuauflage fixen kann. Die Entwickler-Philosophie in Cataclysm war es, die dem Spiel damals quasi den Todesstoß verpasste (4 Millionen Abos weniger). Das ist der Grund, warum Cataclysm Classic nicht gefixt werden kann. Dafür müsste man das ganze Spiel verändern. Und dann könnte man auch gleich lieber an einem Classic+ arbeiten. Was meint ihr? Kann man Cataclysm fixen, oder stimmt ihr Sebs Meinung zu? Wir sind auf eure Meinung in den Kommentaren gespannt.
