Die Schweiz hat einen neuen Starspieler in der Rainbow Six-Welt: Yannic „Caneo“ Martin. In nur einem Jahr hat sich für Martin alles verändert.

Mit 19 Jahren ist Yannic „Caneo“ Martin in der Blüte seiner eSports-Karriere. Er spielt Rainbow Six Siege bei Usain Bolts Team „WYLDE“, reist um die ganze Welt an verschiedenste Turniere und gehört innerhalb eines Jahres mit 100’000 Dollar schon zu den Schweizer Top 10 im Preisgeld-Ranking. Aller Zeiten.

Vor 12 Monaten war Martin nur den eingefleischtesten R6-Fans ein Begriff – und in der Schweizer eSports-Szene. Nun ist er weit über die Landesgrenze hinaus bekannt. Anfangs August spielte WYLDE beim Gamers8-Turnier in Riyadh mit, wo sie es in die Top 4 schafften. Nebst dem guten Ergebnis, räumte Caneo auch gleich noch das Preisgeld für das beste Highlight und die besten Stats ab. Insgesamt 75’000 Dollar fürs Sparschwein.

Danach ging es gleich weiter: Vergangenes Wochenende sicherten sich WYLDE den Meistertitel in der Rainbow Six-Liga der DACH-Region, die GSA League. „Die letzten Monate waren sehr stressig“, erzählt Caneo. „Ich bin viel gereist und wenn ich in der Schweiz war, habe ich nur trainiert für die grossen Turniere, die wir vor uns hatten. Sehr wenig Freizeit, aber es hat sich gelohnt!“

Raketenhafter Aufstieg

Mit dem GSA-Titel qualifizierten sich WYLDE für die frisch gegründete European Challenger League im R6-Ökosystem. Diese wird künftig die Gewinner der europäischen Regionalligen vereinen und als zweithöchste Liga Europas eingesetzt. Dass sich Yannic Martin zu diesem Zeitpunkt, an diesem Punkt in seiner Karriere befinden würde, damit hat er wohl selbst nicht gerechnet.

Letztes Jahr spielte er noch mit dem Team Socially in der Swiss Esports League, wechselte danach über verschiedene Fun-Teams zur polnischen Gruppe Anonymo Esports, mit denen er sich auch am Open Qualifier für das Six Invitational versuchte.

„Wir hatten einen sehr guten Run“, erinnert sich Caneo. „Dann haben wir gegen WYLDE gespielt und haben 6-8 verloren.“

Für das Team eher schlecht, für Caneo persönlich jedoch eine sehr erfolgreiche Niederlage: „Ich habe so stark und beeindruckend gespielt, dass sie mich in Trials aufnehmen wollten.“

Nur eine Woche Probezeit reichte WYLDE um zu erkennen: dieser junge Schweizer muss in ihr Team. So wechselte Yannic „Caneo“ Martin im März 2022 zu Usain Bolts eSports-Team „WYLDE“.

Und was jetzt?

Der „Schnellste Mann der Welt“ habe sich inzwischen auch schon persönlich bei Caneo und dem Team gemeldet: „Wir haben Videos von ihm zugeschickt bekommen, wo er uns gratuliert und ebenfalls Messages gesehen. Wirklich viel haben wir nicht mit Usain zu tun, da er natürlich ein sehr beschäftigter Mann ist und wir ebenfalls.“ Während des Gamers8-Turnier gab es von Bolt ein Shoutout an Caneo via Twitter.

Highlights gab es jedenfalls in den vergangenen Monaten genug, die eine Meldung vom Chef höchstpersönlich rechtfertigen.

Eines bleibt Caneo ganz bestimmt noch lange in Erinnerung. „Das Highlight der letzten zwei Turniere muss schon das 1v4 gegen Team Liquid bei Gamers8 sein. Wie das zustande kam, ist mir bis jetzt noch nicht ganz klar.“

Im Oktober soll für Caneo und sein Team nun die besagte European Challenger League starten.

„Wir zählen zu den Favoriten, diese Liga zu gewinnen. Sehr viele gute National Teams haben ihre Spieler verloren und mussten viele Änderungen machen, um dann in der Challenger League spielen zu können. Wir haben die Ressourcen von WYLDE, um uns voll auf die CL fokussieren zu können.“

Mit dem Sieg in der Challenger League will sich Caneo aber nicht zufrieden geben, seine Pläne gehen schon weiter: Das Six Invitational 2023.

„Wir haben gezeigt, dass wir das Potential und das Können haben, uns gegen die Top Teams jeder Region zu beweisen. Also warum auch nicht am Six Invitational?“

Wir packen jedenfalls schon die Koffer für das Six Invitational 2023 in Montreal. Denn wenn Caneo in den letzten Monaten etwas bewiesen hat, ist es das, dass bei ihm alles möglich ist.

Nathan Leuenberger

Projektleiter & Redaktionsleiter

Schon mit dem ersten Gameboy, den er von seinem Vater „auslieh“, begann Nathans Faszination für die Welt der Polygone, Bits und Pixel. Noch heute sind Games seine grösste Leidenschaft und haben mit der Entwicklung im Bereich eSports eine völlig neue Bedeutung bekommen.

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