Ein Projekt eines Entwicklers wurde jetzt von Twitter und YouTube entfernt. Er baute in 30 Tagen einen Ego-Shooter, bei dem man auf wilde Pokémon ballert. Sogar mit Bosskämpfen. Nintendo fand das gar nicht lustig.

Was ist passiert? In der Gaming-Community ging vor wenigen Tagen ein Gameplay-Video viral. Das zeigte einen Ego-Shooter in der Unreal Engine 5, bei dem der Spieler mit Sturmgewehren und Schrotflinten auf Pokémon wie Pikachu oder Mewtu ballerte.

Zuschauer des Videos fanden es zum Teil entsetzlich, auf die süßen Pokémon zu ballern. Andererseits waren sie aber auch neugierig und wollten das selbst ausprobieren. Doch für die Veröffentlichung war das Spiel nie gedacht. Und trotzdem greift Nintendo ein.

Nintendo meldet Urheberrechtsverletzung an

Was war das für ein Shooter? Der Entwickler, der sich auf Twitter Dragon nennt, arbeitete etwa 30 Tage an dem Shooter. Der Ego-Shooter gehört zu seinem Projekt, bei dem er innerhalb eines Monats etwas Neues mit der Unreal Engine 5 entwickeln möchte. Er nahm sich dazu Vorlagen aus der Unreal-Engine für Waffen und Umgebungen und baute als Gegner „echte“ Pokémon ein.

So konnte man in der Wildnis auf Pokémon wie Arbok treffen und sie abballern. Dazu gab es auch Bosskämpfe gegen legendäre Pokémon wie Mewtu oder Arktos. Die Bosse hatten mehr Lebenspunkte als die Pokémon in der Wildnis und verfügten außerdem über besondere Attacken, denen man als Spieler ausweichen musste. Innerhalb von wenigen Tagen explodierten die Gameplay-Videos. Über eine Million Aufrufe sammelte das Video allein auf Twitter.

Auf Twitter zeigte der Entwickler ein Gameplay-Video. Auf YouTube teilte er eine Dokumentation über die Entwicklung des Spiels, auch mit Gameplay. In der Doku erklärte Dragon, dass das Spiel nicht für die Veröffentlichung gedacht ist und scherzte dazu „Bitte verklagt mich nicht, Nintendo“.

Jemand hat einen Ego-Shooter zu Pokémon gebaut – Fans sind glücklich und entsetzt

So reagierte Nintendo: Das Fan-Projekt wurde von Nintendo mit „Copyright-Strikes“ abgeschossen. Auf Twitter und YouTube sind die Videos mit Gameplay nicht mehr zu sehen und wurden entfernt. Stattdessen erscheint auf Twitter die Meldung „Diese Medien wurden aufgrund einer Meldung des Urheberrechtsinhabers deaktiviert“.

Allerdings ist das Gameplay noch nicht überall verschwunden. Auf reddit kann man das Video noch sehen. Auch, wenn der Thread bereits von den Moderatoren entfernt wurde:

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Hier greift Nintendo wieder mal hart durch. Laut Entwickler sollte das Projekt nie veröffentlicht werden. Es war sein Projekt, von dem er Gameplay-Videos mit der Community teilte. Nach den vielen positiven Rückmeldungen entwickelte Dragon einen Bosskampf gegen Lugia, auch das Video wurde gesperrt.

Wie reagieren die Spieler? Auf Twitter liest man unter den gesperrten Videos Sätze wie „Du entwickelst zwar schnell, aber die Urheberrechts-Abteilung von Nintendo ist schneller“. Unter den ersten Gameplay-Videos warnten bereits viele Spieler, dass Nintendo wohl schnell reagieren wird. Ein User schreibt (via Twitter): „Ich sehe, du bist dem WikiHow-Artikel ‚Wie man in 10 Schritten von der Rechts-Abteilung von Nintendo kontaktiert wird‘ gefolgt.

Dieses Feedback und die Sorgen hängen damit zusammen, dass Nintendo bekannt dafür ist, gegen solche inoffiziellen Fan-Projekte vorzugehen.

Erst kürzlich ging die Story eines durch die Gaming-Community. Der Künstler sammelte 270.000 € für handgemalte Guides zu Nintendo-Klassikern wie Zelda oder Metroid. Nintendo klagte und stampfte das Projekt des Künstlers ein.





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