Eine Entscheidung von Blizzard zu Overwatch 2 ist durchgesickert und verärgert die Fans seit Tagen: Neue Helden in Overwatch sollen nicht länger kostenlos für alle und sofort frei verfügbar sein, sondern an bestimmte Bedingungen geknüpft werden: Fans des Spiels laufen Sturm. Einige fordern bereits ihr Geld zurück.

Was ist das für ein Grundsatz, den sie brechen? Der damalige Chef von Overwatch, Jeff Kaplan, sagte in einem Video aus 2015 (via youtube):

Wir haben uns entschieden, der beste Weg, um [neue Helden und Maps] hinzuzufügen, ist es, sie als kostenlose Inhalte ins Spiel zu bringen und nicht als DLC.

Jeff Kaplan

So war es dann auch all die Jahre in Overwatch: Wenn ein neuer Held kam, konnten Spieler ihn sofort spielen und einsetzen. Jeder war gleich und hatte Zugriff auf dieselben Helden.

Weil Overwatch eine Art „Stein-Schere-Papier“-System verwendet und Spieler im laufenden Match ihre Helden wechseln können, war das ein wichtiger Punkt, der Overwatch von anderen Spielern abhob:

Wenn man gerade als flinke Tracer nicht reißen konnte, wechselte man vielleicht auf Widowmaker und probierte es aus der Distanz oder schwang als Reinhardt den Hammer.

Damit das aber alles fair blieb, brauchte jeder Zugang auf alle verfügbaren Helden: Denn sonst hätte man ja vielleicht Stein-Schere-Papier gespielt und das ohne Schere.

Overwatch 2 Trailer – Enthüllung des Veröffentlichungsdatums

Neue Helden nicht mehr für alle zugänglich – Spieler müssen sie verdienen oder kaufen

Wie wird dieser Grundsatz jetzt gebrochen? In Overwatch 2 sollen sich Spieler neue Helden „erst verdienen“: Das wurde durch einen Fehler von Blizzard bekannt: Für eine kurze Zeit konnte man letzte Woche den Blick auf ein 40 $-Paket erhaschen, das von einem Battle Pass und exklusiven Skins sprach.

In dem Post war der Satz: „Wer den Premium Battle Pass besitzt, erhält automatischen Zugang zum neuen Helden Kiriko.“

Das heißt im Umkehrschluss: Wer den Pass nicht hat, der hat offenbar auch keinen Zugang zu dem neuen Helden. Das ist ein Bruch mit dem Grundsatz.

Overwatch 2 ändert die Art, wie ihr neue Helden bekommt – „Wenn ihr das macht, fasse ich OW2 nicht an“

So reagierte Blizzard: Ein wichtiger Overwatch-Mitarbeiter, Jon Spector, stellte klar:

  • Die neuen Helden werden auf der „kostenlosen Spur des Battle Pass“ zu erhalten sein
  • Helden könnten auch freigeschaltet werden, wenn man die Saison verpasst
  • Man werde genauere Details noch vor dem Launch am 4. Oktober bekannt geben

So sieht das Modell offenbar aus: Overwatch plant offenbar einen BattlePass zu bringen, mit 2 verschiedenen „Spuren“:

  • Auf einer Spur kann man sich kostenlose Dinge erspielen – darunter auch den neuen Helden
  • Wer aber Geld bezahlt und sich die Premium-Ausgabe holt, der kann neue Helden sofort freischalten

Spieler fordern ihr Geld zurück

Wie wird das diskutiert? In der Community von Overwatch wird die neue Entwicklung äußert kritisch gesehen. Es wimmelt von Memes, in denen Spieler ihren Protest zum Ausdruck bringen:

So gibt es auf reddit einen Post, wo Kinder Tracer fragen, ob sie auch Helden wie sie werden können. Aber Tracer antwortet: „Ehm, nein – ihr seid dafür zu arm.“

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Ein Nutzer postet einen Auswahl-Schirm von Overwatch mit ausgesperrten Helden, die man sich erst freispielen muss:

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Ein anderer Nutzer postet ein Bild: „Sorry Bro, kann nicht von Lucio weg wechseln, bin pleite und hab Schulden“.

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Zu den aktuell größten Posts auf reddit gehören Beiträge, in denen Spiele ihre Ausgaben für Overwatch zurückfordern. Das ginge noch vor dem Release, erklärt ein Nutzer (via reddit).

Overwatch hat noch ein „altes“ Business-Modell, das jetzt geändert wird

Warum ist das Thema für viele so ärgerlich? Die Seite PC Gamer erklärt: Overwatch stamme noch aus einer Zeit, bevor die neuen Business-Modelle Fuß fassten, die wir aus Spielen wie Apex Legends oder Valorant kennen. Bei Overwatch waren alle Inhalte frei zugänglich, nur Kosmetika konnten optional über Lootboxen dazu gekauft werden.

Und das Spiel blieb seit 6 Jahren in der Monetarisierung unverändert: Man kaufte das Spiel und hatte Zugang zu allem: Das war der Deal, den Blizzard mit Spielern schloss.

Die Vorbereitung von Overwatch 2 läuft einfach nicht rund für Blizzard:

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Jetzt breche Blizzard mit diesem Grundsatz. Bei Overwatch sei es möglich, mitten im Spiel seinen Helden zu wechseln, um auf eine Situation zu reagieren – wenn einem dafür Helden fehlten, sieht man das offenbar als großes Problem.

Es passt auch zusätzlich zu der „Blizzard wird gierig“-Erzählung, die spätestens seit Diablo Immortal viele im Kopf haben, wenn sie auf neue Aktionen von Blizzard blicken.

Ohnehin hat Overwatch 2 jetzt schon einige Nachteile für Blizzard gebracht:

Overwatch 2 war eine miese Idee von Blizzard und hat ihnen ein erfolgreiches Spiel gekillt



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