Wie eine Statistik zeigt, hat DOTA 2 insgesamt 235 Millionen US-Dollar an Preisgeldern verteilt. Doch nur 6.300 $ gingen an Frauen. Ein Bericht der BBC beschäftigt sich damit, warum Frauen zwar erfolgreiche Gaming-Influencerinnen sind, aber im E-Sport nur schwer Fuß fassen.
Welche Spieler verdienen das meiste Geld im E-Sport?
- Der lukrativste E-Sport der Welt ist Valves DOTA 2. Laut E-Sports-Earning sind bei den 30 E-Sportlern, die weltweit am meisten Preisgeld einsackten, gleich 29 Spieler von DOTA 2 dabei. Nur der Fortnite-Weltmeister Bugha findet sich mit 3,1 Millionen auf Platz 12 der Liste der Top-Verdiener.
- Obwohl LoL eigentlich das „erfolgreichere Spiel“ ist, kommt der Superstar von League of Legends, Faker, mit 1,2 Millionen US-Dollar Preisgeld nur auf Platz 68.
- Bemerkenswert ist, dass sich in den Top 300 der Bestverdiener keine einzige Frau findet. Erst auf Platz 345 kommt die 27-jährige Starcraft-Spielerin Sasha „Scarlett“ Hostyn. Von den 235 Millionen US-Dollars Preisgeld, die Dota 2 ausschüttete, gingen nur 6.300 $ an Frauen. Das geht aus einem Bericht der BBC hervor.
Frauen im Gaming bekommen entweder Liebesschwüre oder Beleidigungen
Warum tun sich Frauen so schwer im E-Sport? In einem Bericht der BBC wird deutlich, dass Frauen in Online-Spielen konstant zwei Verhaltensmuster erleben müssen. Das erklärt die DOTA-2-Spielerin Bette Chai:
- Entweder männliche Spieler würden ihnen sofort ihre Liebe gestehen und sie anhimmeln. Sie schrieben etwa „Oh Babe, ich liebe dich“ – so als hätten sie in ihrem Leben noch nie eine Frau gesehen
- Oder Spieler würden gleich toxisch „Frau, geh zurück in die Küche“
Bette Chai kann vom E-Sport nicht leben. Sie hat aber Sponsor-Deals erhalten und kann sich so im Bereich „Semi-Pro“ über Wasser halten. Die BBC merkt an, dass es viele erfolgreiche Gaming-Influencerinnen gäbe – doch noch nie habe eine Frau einen Titel in einem großen E-Sport-Game gewonnen.
Die Erfahrungen, konstant belästigt zu werden, deckt sich mit den Erfahrungen vieler Frauen, mit denen die BBC sprach. So hat man Spielerinnen des „All Female“-Teams aus Valorant, Cloud 9 White, interviewt.
Die Spielerin Alexis „alexis“ Guarrasi sagt: Als Frau könne man nicht einfach nur ein schlechtes Spiel haben, sondern dass man schlecht spiele, liege dann immer daran, dass man ja eine Frau sei.
Es sei schwierig, sich in so einer frauenfeindlichen und unreifen Umgebung zu entwickeln.
„Die Barriere muss durchbrochen werden“
Was könnte man dagegen tun? Die Valorant-Spielerin Melanie „meL“ Capone erklärt, Frauen-Teams bräuchten die gleiche Unterstützung wie Männer-Teams. meL wünscht sich ein gutes Coaching-Team, Analysten und einen Spitzen-Manager. Ein Frauen-Team müsse ernst genommen werden und nicht nur als PR-Gag dienen.
meL glaubt, es gebe da vielleicht eine Barriere, die weg ist, sobald sie einer durchbricht. Wenn eine Frau oder ein Frauen-Team im E-Sport erfolgreich wären, könnten vielleicht sehr bald danach weitere folgen.
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Die Idee, dass Frauen nur gegen andere Frauen spielen sollten, lehnt eine ihrer Kolleginen in Valorant völlig ab. Katsumi sagt, dann würde sie mit Valorant aufhören. Sie spielt ja, um sich jeden Tag zu verbessern. In einer reinen Frauen-Liga sieht man sich offenbar als zu dominant.
Bei Cloud 9 White glaubt man, in ein oder zwei Jahren sei man bereit dazu, mit den besten Spielern in Valorant zu konkurrieren.
Und auch die Dota-2-Spielerin, Bette Chai, träumt davon, dass eines Tages eine Frau das wichtigste Turnier in Dota 2 gewinnt.
Im Moment scheint das aber noch in weiter Ferne zu sein.
Wie schwer es ist, sich als Frau im Gaming Respekt zu verdienen, obwohl man sehr gut ist, erzählt die Gaming-Influencerin Hafu:
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