1. ingame
  2. Gaming-News

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Peer Schmidt

E-Sport ist professionelles Computerspielen. Wir erklären alles zu Games, Ligen, Turnieren und den bekannten und wichtigen Teams in Deutschland und der Welt.

Hamburg – E-Sport (oft auch ESport, eSport, e-Sport, E-Sports, eSports und e-Sports) bezeichnet elektronischen Sport, also Wettkämpfe und Turniere mit Computerspielen. Er wird entweder auf PC oder auf Spielkonsolen wie zum Beispiel der PlayStation oder der Xbox gespielt. Gespielt werden verschiedenste Spiele, pro Titel kann es mehrere Disziplinen geben. E-Sport gibt es sowohl als Individualsport als auch als Mannschaftssport. Hier eine Liste von bekannten und häufig gespielten E-Sport Spielen.

League of Legends Riot-Spiele
Counter Strike Global Offensive Ventil
Starcraft 2 Schneesturm
FIFA (Reihe) EA-Spiele
Raketenliga Psyonix

E-Sport: Geschichte und Anfänge des professionellen Computerspielens

Vielen mag E-Sport als relativ neues Phänomen erscheinen, tatsächlich lassen sich die Anfänge aber bis zu den 1950er zurückverfolgen. Hier startete das Zeitalter der Computer und mit ihm auch das der Computerspiele. Das Spiel „Tennis for Two“ war das erste, bei dem zwei Spieler gegeneinander antreten konnten und gilt somit als Geburtsstunde des E-Sports. In den 60er Jahren wurde das Mehrspieler-Game „Spacewar“ entwickelt. Im Jahr 1972 fand mit diesem Titel das erste E-Sport-Turnier mit 24 Teilnehmern statt.

Space Invaders von Taito war eines der ersten Videospiele, bei dem ein offizielles Turnier ausgetragen wurde.
Space Invaders von Atari war eines der ersten Videospiele, bei dem ein offizielles Turnier ausgetragen wurde. © Taito / Atari

Ebenfalls in diesem Jahr kam die erste Spielkonsole heraus und das digitale Spielen wurde massentauglich. In weiterer Folge entstanden die ersten Spielhallen mit Spielautomaten, die dank Highscore-Listen schon bald einen Wettbewerbscharakter bekamen. Das Spiel „Space Invaders“ von Atari entwickelte sich ab 1978 zu einem frühen Spiele-Klassiker. Mit ihm fanden erstmals auch größere Turniere statt.

E-Sport Geschichte: Mit Internet Entwicklung zum Milliardenmarkt

1982 wurde der erste Schiedsrichterdienst für Videospiele gegründet und ein allgemeingültiges Regelwerk aufgestellt. Kurz darauf bildete sich mit dem „U. S. National Video Team“ das erste professionelle E-Sport-Team. So entwickelte sich der elektronische Sport stetig weiter und immer mehr Wettbewerbe fanden statt. Für den entscheidenden Sprung nach vorne sorgten ab den späten 1990er Jahren der Einzug der Computer in die privaten Haushalte und die Verbreitung des Internets. Es fanden die ersten LAN-Parties statt, aus denen sich Teams (sogenannte „Clans“) bildeten. Diese traten in weiterer Folge bei immer größeren Turnieren gegeneinander an. Am Ende der 90er-Jahre wurden schließlich die ersten E-Sport-Ligen ins Leben gerufen.

DreamHack 2020: Zwischen E-Sport-Fest und privater Lan-Party.
E-Sport-Events und grosse Lan-Parties fanden erstmals in den 90ern statt. © Leipziger Messe GmbH / Tom Schulze

Im Jahr 2000 fanden in Seoul die ersten „World Cyber Games“ und im Jahr 2003 der „Electronic Sports World Cup“ in Frankreich statt. Während anfangs fast nur PC-Spiele im Fokus standen, wurden nun auch Konsolentitel bei den Turnieren gespielt. Die fortschreitende Professionalisierung wurde auch bei den Preisgeldern deutlich: Die „CPL World Tour“ im Jahr 2005 war als erstes E-Sport-Turnier mit einer Million Dollar dotiert. Mittlerweile hat sich der elektronische Sport in zahlreichen Ländern auf der ganzen Welt etabliert und es finden zahlreiche hoch dotierte Turniere statt. Die Spiele und Teams werden mittels Sponsorings von großen Unternehmen unterstützt und sogar E-Sport-Wetten gibt es heute.

E-Sport: Die wichtigsten Spiele – Von League of Legends bis CS:GO

Im E-Sport werden zahlreiche verschiedene Titel gespielt. Bei der Auswahl ist vor allem entscheidend, dass bei einem Spiel vergleichbare Ergebnisse möglich sind. Diese werden nicht durch Glück, sondern durch die Fähigkeiten und Erfahrung des Spielers erzielt. Am stärksten vertreten ist im E-Sport das Genre der Echtzeit-Strategiespiele. Dabei sind es vor allem Multiplayer-Online-Battle-Arena-Spiele, Battle Royale-Spiele und Ego-Shooter, die professionell gespielt werden. Zu den populärsten Spielen zählen derzeit:

  • Ruf der Pflicht
  • Vierzehn Tage
  • League of Legends
  • FIFA
  • CS:GO
  • Dota 2
  • Wertschätzung
  • Overwatch
  • Die Schlachtfelder von PlayerUnknown
  • Starcraft 2
  • Hearthstone

Generell lässt sich sagen, dass sich ein Großteil der professionellen Spieler auf ein Genre beziehungsweise meist sogar einen einzelnen Titel fokussiert. Die gespielten Titel unterliegen einer großen Dynamik, da es Dank des technischen Fortschritts immer wieder Anpassungen und neue Spiele gibt.

E-Sport: Clans, Teams, Ligen und Turniere

Mannschaften und Vereine werden im E-Sport Teams oder auch Clans genannt. Der aus dem Computerspiel Quake stammende Begriff hat sich als allgemeine Bezeichnung für den Zusammenschluss von Pro-Gamern durchgesetzt. Mittlerweile betreiben auch viele traditionelle Spielvereine eine eigene E-Sport-Mannschaft. In Deutschland sind dies beispielsweise einige Fußballmannschaften aus der Bundesliga. Da es weder national, noch weltweit anerkannte Dachverbände gibt, finden Ligen und Turniere unterschiedlicher Veranstalter statt. Das Recht, sie zu organisieren, gehört dem Publisher des Spiels. Dieses kann aber auch an Drittanbieter übertragen werden.

IEM Kattowitz
Im E-Sport gibt es unterschiedliche Ligen, wie zum Beispiel die ESL © Adam Lakomy/ESL Gaming/dpa

So kommt es dazu, dass ein E-Sportler pro Saison an mehreren Ligen teilnimmt. Eine der größten Ligen ist die Electronic Sports League (ESL) mit über 1,9 Millionen aktiven Spielern und über einer halben Million Teams. Die größten E-Sport-Events füllen ganze Stadien und werden immer häufiger auch auf klassischen TV-Sendern übertragen. Fester Bestandteil des E-Sport sind aber vor allem Streaming-Dienste wie YouTube und Twitch, wo Zuschauer die Turniere und Ligen online verfolgen. Insgesamt verfolgen in Deutschland fast 12 Millionen Menschen E-Sport Events.

E-Sport: Pro-Gamer – Die Profispieler bei Videospielen

Professionelle E-Sportler betreiben den digitalen Sport beruflich. Sie werden auch Pro-Gamer genannt. Wie in anderen Sportarten gilt auch hier: Wer im E-Sport als professioneller Spieler Karriere machen möchte, schafft dies nur durch Talent und jahrelanges, hartes Training. Die Top 10 der erfolgreichsten Spieler im E-Sport sind alle Spieler des Titels Dota 2. Erst danach folgen Gamer der Spiele Fortnite und Counter-Strike. Das liegt vor allem an den überdurchschnittlichen Preisgeldern bei Dota 2. Als derzeit erfolgreichster Spieler gilt der Däne Johan „n0tail“ Sundstein. Die Pro-Gamer genießen immer mehr den Status von Superstars. Sie werden von ihren Fans gefeiert und auf ihren Social Media Kanälen erreichen sie Reichweiten, die denen von Profi-Fußballern entsprechen.

IEM Kattowitz
Finn „karrigan“ Andersen vom Team FaZe ist in der CS:GO Community ein Star. © Adela Sznajder/ESL Gaming/dpa

Die Spieler verdienen ihr Geld durch ihr Gehalt, das ihr Team (ihre Mannschaft) ausbezahlt sowie durch die gewonnenen Preisgelder. Aber auch Sponsoring und Werbeauftritte tragen einen großen Teil zum Einkommen bei. Immer mehr werbetreibende Unternehmen sponsern auch E-Sport. Während es im Hobbybereich auch sehr viele Spielerinnen gibt, wird der professionelle E-Sport deutlich von Männern dominiert. Neben den stereotypen Rollenmustern der Gesellschaft dürften hier wohl auch fehlende Rollenbilder und diverse Berichte über Sexismus in der Szene eine Rolle spielen. Die Erhöhung der Frauenquote im E-Sport wird aber von immer mehr Verbänden und Plattformen fokussiert.

E-Sport: Eine offizielle Sportart? eSport Bund Deutschland kämpft weiter um Anerkennung

Seit Jahren wird in Deutschland diskutiert, ob E-Sport als offizieller Sport anerkannt werden sollte. Durch eine solche Anerkennung könnte der elektronische Sport in die Struktur des Deutschen Sportbundes eingebunden werden und damit einige Vorzüge wie Steuer-Erleichterungen und Fördermittel für den Spieler-Nachwuchs genießen. In einem Gutachten wurde schließlich festgestellt, dass E-Sport nicht als Sport im herkömmlichen Sinne einzuordnen ist und damit nicht anerkannt wird.

Begründet wurde dies vor allem damit, dass zu wenig körperliche Bewegung stattfinde. Der eSport Bund Deutschland e.V., der für die Anerkennung kämpft, sieht dies anders: Denn auch bei Sportarten wie Dart oder Tischfußball finden nur minimale Bewegungen statt, es geht wie im E-Sport viel mehr um die Präzision. Wie auch immer diese Diskussion weitergehen mag, eines steht fest: E-Sport wird weiter wachsen, noch stärker professionalisiert werden und immer mehr in der Mitte unserer Gesellschaft ankommen.



© der Artikelquelle

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert